Es ist schön, so eine Aufgabe zu haben

8.10 Uhr: Petra weiss, dass sie noch tanken sollte und findet dass der Schulbus etwas staubig wirkt. Sie fährt ins

Geschäft und geht zuerst in die Kantine, trinkt ein "Käffeli" und stellt dann ihr "Büssli" in die Waschhalle. Sie reinigt

ihr Wagen Aussen und Innen - es war wieder mal nötig. Anschliessend tankt sie an der Säule ihren Wagen voll und

fährt vergnügt nach Hause.

11.30 Uhr: Petra muss wieder los, zwei von "ihren" Kinder haben die Schule aus - und vier andere Kinder von einer

anderen Tour , welche sie aber am Mittag mitnimmt, ebenfalls. "Susi" ist nicht dabei, die geht erst am Nachmittag

nach Hause und isst das Mittagessen in der Schule. Bei der Schule fährt Petra um 11.45 Uhr auf den Hof, die ersten

Kinder kommen heraus und wissen meist, zu welchem Bus sie gehen müssen. Die Kinder (vorwiegend aus dem

Kindergarten) steigen ein und los geht die Fahrt nach Hause. Voller neuer Eindrücke und Ideen aus der Schule

erzählen die Kinder Petra wild durcheinander und jedes erhält geduldig eine Antwort. Auch Ängste und Fragen

werden an Petra gerichtet, sie besänftigt die Kinder und gibt Auskunft, auch getröstet wird immer wieder.

13.00 Uhr: Zuhause angekommen entspannt sich Petra, denn es ist nicht nur Auto fahren und "dr Plausch zha", eine

Schulbusfahrerin bewältigt die Verantwortung für die Kinder, die Aufmerksamkeit der Kinder, auch vielfach die

Sorgen von Eltern und nicht zu vergessen die Stresssituationen auf der Strasse.

15.30 Uhr: Und wieder geht es los - heute das letzte Mal, Petra muss noch die Kid's abholen, welche um 15.50 Uhr die

Schule aus haben, auch "Susi" ist dabei. Als alle Kinder im Schulbus sitzen bemerkt Petra, dass zwei Kinder die

nebeneinander sitzen sehr angespannt sind und miteinander streiten. Als Petra nicht schlichten kann, setzt sie die

Beiden kurzerhand auseinander, damit es unterwegs nicht zu einem Handgemenge kommt und sich die "Geister"

beruhigen können.

Um 17.00 Uhr: Feierabend, einige Gedanken an den heutigen Tag und ein zufriedenes Lächeln auf Petra's Lippen zeigt

ihrer eigenen Familie, dass auch dieser Tag ein guter Tag war und dass eine der vielen Schulbusfahrer und

Fahrerinnen mit sich und der Welt zufrieden ist.

Diese Geschichte vermittelt nur einen kleinen Einblick in die wichtigen Aufgaben unserer Kindertransporte. Die

Vielfältigkeit unseres Auftrages umfasst vor allem Einfühlungsvermögen bei den kleinen Fahrgäste und bei deren

Eltern. Aber auch Gerechtigkeits-sinn und Liebe sind ein wichtiger Bestandteil dieser Arbeit. Eine kollegiale

Zusammenarbeit mit den Lehrer und Schulleiter ist fast immer vorhanden und hilft allen einzelnen Fahrer/innen

ihre Arbeit bestmöglich zu gestalten und zu bewältigen.

Die Geschichte einer Schulbus-Fahrerin